Thema: Eine Begebenheit in Eisenschmiede So Okt 04, 2009 5:33 pm
Eisenschmiede, Bibliothek der Gemeinschaft der Anderen, Obergeschoss.
Die kleine - wirklich kleine - Gnomin stand auf einem Stuhl, vor einem Tisch, auf dem ein mit etlichen öligen Fingerabdrücken versehenes Pergament lag. Angestrengt kritzelte die Gnomin eine Nachricht, die alte Feder kratze über das Papier, etliche Tintenklekse zeugten von Ahamaritas gutem Willen.
Plötzlich gab es außerhalb des Gebäudes einen lauten Knall und die Gnomin ließ überrascht das Tintenfaß mit der schwarzen Ingenieurstinte fallen. Dann flitzte sie, die Feder noch in der Hand, nach unten, an der ebenso überraschten Bibliothekarin vorbei und war aus der Tür hinaus. Aliterata, viel weniger geübt in der Lokalisierung von Geräuschen, aber bei Anwesenheit dieser Gnomin in der Bibliothek nichts gutes ahnend, sah ihr erst kopfschüttelnd nach und ging dann die Treppe hinauf, oben gewahrte sie das beschriebene Pergament, zu einem Drittel von der Tinte übergossen, die sich weiter auszubreiten versuchte, aber bis auf diese Nachlässigkeit konnte sie keine Ursache für das laute Geräusch finden. Um jedoch das Schriftstück zu retten - wie jede Bibliothekarin hielt sie jedes geschriebene Wort für unbedingt aufhebenswert - zog sie es an der oberen Ecke hoch, ließ es dann abtropfen und ging dann damit nach unten, wo sie es zum trocknen an die Pinnwand der Gemeinschaft hing, weil ihr auf die Schnelle kein geeigneterer Platz einfiel.
Dann wandte sie sich ab, um Lappen und Seife zu holen und im Obergeschoss aufzuräumen. Die Gnomin blieb einige Stunden verschwunden, und hatte das Pergament über der Aufregung der nachmittäglichen Stunden fürs erste vergessen.
So konnte man auf einem Pergament, zwischen Kleksen und Flecken mit einiger Mühe am Aushang der Anderen folgendes Lesen:
"Lieba Herr [*****Tintenkleks*******] wollt dir die 600 Gold wieda geben, ehrlisch! Aba das is gar nich so einfach! Erst hab ich gedacht, ich such diesen Tempel im Sumpf, weil da sollten viele Schätze sein! Ich bin da also hin! da flieg ich so mit dem Gyrokopter und plötzlich! Da blendet mich ein Strahl, genau in die Augen! Das ist fast wie eins aufn Detz kriegen! Und überhaupt fliegt es sich ja hier ganz anders wie bei den Dränei! Naja, jedenfalls is der Gyrokopter abgestürzt, mitten in das Loch da von dem Haus im Wasser, also dem Tempel da! Ich bin ja mit dem Fallschirm abge[***** großer Tintenkleks*******] kam der Brynjar, der hat auch nach dem Schatz [*****Tintenfleck*******] Fluch, also ne Trollmaske oder was, Federn, genau! Jedenfalls bin ich mit dem Brynjar dann da rein, der hatte noch die Frau Kornblume mit, die gut heilen kann, außerdem war da noch so ne Dränei, aber die war nicht lustig, hat dauernd geseufzt. Vielleicht war ja ihre Flugmaschine auch abgestürzt, den Dränei passiert so was ja mal. Jedenfalls ham wir [*****Tintenkleks*******] Schatz gefunden! Ich hab aba einige Teile vom Gyrokopter wiedergefunden, aba nich alle! Jetze habe ich mir nen Greifen geleast, um in der Fetzenwelt rumzufliegen, das is auch ganz schön teuer! Naja, hab dann versucht, zu Geld zu kommen, wollte auch in Shattrath nen Kredit [*****Tintenfleck*******] wollten die mir eins aufn Detz geben, so n paar gemeine Kerle! Und neulich, da treff ich doch die Frau Maqua hier in Eisenschmiede, da erzählt die Frau Maqua was von Konwend und so, jedenfalls braucht se ne Maschine zum rumwandeln, und ich hab gleich ne Idee wie man das baun kann! Weil, jetzte halt dich fest! Die wolln 2000 Goldstücke bezahln, wenn das geht! Da dacht ich mir, das ich das kann, und was ich nich kann frag ich meine Verwandten und die kenn auch wieder andere Gnome und so! Und dann kann ich dir das Geld [der Rest ist von der Tinte unleserlich überdeckt]"
Aliterata Admin
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Thema: Re: Eine Begebenheit in Eisenschmiede So Okt 04, 2009 5:34 pm
Was genau die Ursache der lauten Explosion war, die den Lavagraben in Eisenschmiede erschüttert hatte, ließ sich nicht mehr feststellen. Natürlich wurde mehrstimmig ein gnomisches Experiment dafür verantwortlich gemacht, während einige Gnome den Goblinfriseur in Verdacht hatten, seine Haarpflegemittel unsachgemäß gelagert zu haben.
Trotz der Gewöhnung an ungewöhnliche Vorkommnisse hatte das laute Geräusch aber einige Leute auf die Straßen gelockt und die kleine Gnomin entdeckte einige Bekannte und Verwandte darunter. In Gedanken schon ganz bei der Planung des Gnomokonverters sprach sie gleich einige der anderen an.
Die Aussicht auf eine so knifflige, komplexe Ingenieursleistung, auf Anerkennung in Dalaran oder auf das Gold ließ ihre Mitgnome begeistert in die Planungen eingreifen. Bald hatten alle rote Ohren vor Aufregung, und erst als die besonnene kleine Magierin auf die inzwischen aufmerksam gewordene Zwergenbevölkerung und die spitzohrigen Langbeine hinwies, verstummte das Getuschel der Gnome und sie kicherten verschwörerisch.
"Wir müssen uns woanders treffen!" - "Hier hört ja jeder mit!" - "Ja und am Ende klaun sie wieder unsere Ideen!" - "Wir müssen wohin wo wir ma unter uns sin!" - "Genau! Gnomeregan!" - "Quatsch, nach Gnomeregan werden wegen der Quarantäne immer nur 5 reingelassen!" - "Hört ma, ich kenn da was in *tuscheltuschel*, kennt ihr noch den *tuschel*? Kennt ihr auch seine *tuscheltuschel*?"
Leise berieten sich die Gnome noch, und dann schickten sie Herrn Flinkfinger aus, die gesamte Gnomenheit zu informieren.
Aliterata Admin
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Thema: Re: Eine Begebenheit in Eisenschmiede Mi Okt 21, 2009 12:12 pm
Aus einem Abhörbericht einer gnomischen Funkfrequenz:
weibliche Gnomenstimme: Wir haben den Gnomenschrumpfstrahl und den Diskombulatorstrahl getestet! männliche Gnomenstimme: Tatsache? Wie ists gelaufen? weibliche Gnomenstimme: Hat funktioniert! War nur schwierig ein Elfen da allein zu finden. Probleme gabs mit der Dauer, das hat nich lang angehalten, und mitm Aussehn, halt imma noch n Lepragnom. männliche Gnomenstimme: Na dafür gibts ja Schminke, was? Oder diese Gnomenmasken, mit denen gerade jeder rumrennt! weibliche Gnomenstimme: Ja, gute Idee. Äh.. die Strahlen wirken aba auf Wachen auch ziemlich aggressiv, dauernd kam einer von den miesen Goblins. Hirnfrost hat den eins aufn Detz gegeben. männliche Gnomenstimme: Das mit den Goblins ist ein Problem. Vermaledeite Goblins. weibliche Gnomenstimme: Grad ham wir rausgefunden das diese Kürbisdrops sone Verwandlung länga machen, wir dachten da dran ein paar von den Drops im Pygmäenöl aufzulösen. männliche Gnomenstimme: Sind die Dropauswirkungen nicht zufällig? weibliche Gnomenstimme: Aha! Ja.. das müsste man dann mit einer stärkeren Justierung von den Gnomenstrahlen mutieren. männliche Gnomenstimme: *klingt begeistert* Und das kriegst du hin? weibliche Gnomenstimme: Na klar! Wenn man die bipolare Neigung des Konkavvektors etwas nach links justiert... männliche Gnomenstimme: Nach links? Ich hätte jetzt spontan rechts gesagt.. weibliche Gnomenstimme: Echt? Ich glaub ich probier beides! männliche Gnomenstimme: Sei bloß vorsichtig, aber wem sag ich das! *gnomisches Kichern* weibliche Gnomenstimme: Jetzt muss ich mich erstma hinlegen.. wie machen diese Großgewachsnen das nur, laufen auf so dünnen beinen mit dem Kopf soweit oben? Mir is ganz schwindelig! männliche Gnomenstimme: Ja mach das! Gute Nachrichten! Für Gnomeregan! weibliche Gnomenstimme: Für Gnomeregan! *kichert*
Aliterata Admin
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Thema: Re: Eine Begebenheit in Eisenschmiede Mi Okt 21, 2009 12:27 pm
In der Bibliothek der Anderen. Wieder einmal hat Ahamarita nach einem Besuch einige ihrer Sachen stehen lassen, und nun stehen Bauteile, Federn und unfertige Sprengssätze im Arbeitszimmer des Vizekanzlers verstreut.
Seufzend schaut Alliterata auf die kleine wandelnde Bombe mit dem aufblinkenden Werbeschriftzug auf dem Rücken "gnomisches Spielzeug vom Feinsten nur echt von Wattel" "Nein, dich fasse ich nicht an! Schlimm genug, dass die Gnomin dich hier reparieren muss, als ob sie keine Werkstatt hätte..." Die kleine Bombe folgt mit ihren Augensensoren der hin-und hergehenden Frau und gibt leise Summ- und Tickgeräusche von sich, mißtrauisch beäugt von zwei Katzen des Vizekanzlers. Plötzlich entschließt sich eines der Tiere zu einem spontanen Angriff, und die Bibliothekarin sieht die Kleine Bombe von ihrem Platz auf dem Tisch auf den Boden fallen, noch bevor es wirklich passiert. Sie springt hinzu, um sie noch aufzufangen, aber zu spät: scheppernd fällt das Ding auf den Steinboden, macht noch einen Hüpfer und Aliterata schließt die Augen, eine Explosion erwartend. Die Katzen stieben mit erhoben Schwänzen davon. Nach einigen Sekunden des Wartens, in denen nichts passiert, öffnet die Frau wieder die Augen und schaut sich um. Die Bombe liegt, leise tickend, und mit einer Delle in ihrer Hülle auf dem Boden, ein surrendes Bauteil dreht sich wie wild an einem der Beinchengelenke. Auf der Rückseite, direkt unter dem jetzt unvollständigen Schriftzug, ist die Klappe zum inneren Mechanismus geöffnet. Zaghaft, nach einigem Überlegen, geht Aliterata zu dem kleinen Roboter und dreht ihn vorsichtig herum, hebt ihn auf und stellt ihn auf den Tisch. Dabei fällt ein kleiner, ölbefleckter Zettel aus der rückseitigen Öffnung, der unbemerkt zu Boden fällt.